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Mit 798 Kubik und 85 PS lässt es sich perfekt über Schotter und Stein reiten. In zehn Jahren Bauzeit verkaufte sich die konsequent endureske 800er über 13.000-mal. Auch als Gebrauchte ist die BMW F 800 GS ein stiller Bestseller.
Zunächst ein paar Worte zum Fahren auf befestigten Straßen: Wer sich mit 85 PS, 83 Newtonmetern und kaum über 220 Kilo auf sich schlängelndem Asphaltband permanent unterlegen fühlt, ist entweder umgeben von lebensmüden Rasern – oder es fehlt einfach die Fähigkeit zum Schnell-Motorradfahren. Schnell fahren und Spaß dabei haben, das nämlich geht mit der 800er zweifelsohne vorzüglich. Basta. Und damit sollte auch alles zum Thema "Straße" gesagt sein, kommen wir nun zum Kapitel "Abseits befestigter Straßen". Hier gilt für die von 2008 bis 2018 gebaute BMW F 800 GS: Schnell fahren und enspannt dabei sein, das funktioniert auch vorzüglich. Aber auch trialartige Passagen, wo sensibles Handling gefragt ist, um nicht auf der Seite zu landen, lassen sich mit der im Vergleich zur großen Boxer-Schwester recht leichten und schlanken Mittelklasse-Enduro gut bewältigen.
Gründe für die erstaunliche Offroadfähigkeit sind unter anderem die sehr homogene Leistungsentfaltung, gute Traktion durch eine lang ausgelegte Schwinge und vor allem das 21-Zoll-Vorderrad. Im Durchmesser misst es gegenüber den 19-Zöllern von eher auf Straße ausgelegten Reiseenduros etwa vier Zentimeter mehr und rollt komfortabler und widerstandsärmer über Querrillen und Bodenwellen. Somit ist die BMW F 800 GS prädestiniert für Reisen dorthin, wo asphaltierte Routen keine Selbstverständlichkeit sind.
In der Adventure-Szene hat sich die BMW F 800 GS jedenfalls etabliert und gut verkauft. Aber auch viele Soloreisende, die sich ausschließlich auf geteertem Untergrund bewegen, haben die BMW ins Herz geschlossen: zuverlässiger Reihentwin, prima Gepäckunterbringung, niedriger Verbrauch, große Reichweite, klasse! Vielleicht liegt ab 2013 etwas mehr Augenmerk auf dem minimal anderen Design und optionalen Assistenzsystemen, aber bis auf Petitessen hat sich der grundlegende Charakter in der gesamten Bauzeit kaum geändert. Als Gebrauchte ist sie daher wertstabil und gesucht. Wie sich die Nachfrage zukünftig entwickelt, das hängt wohl auch vom Erfolg der 850er-Nachfolgerin ab. Was diese kann, klärt unser Top-Test, auch im Vergleich zur 800er, in der nächsten Ausgabe.
BMW F 800 GS im MOTORRAD-Gebrauchtmarkt
2008: Markteinführung der BMW F 800 GS. Preis: 9.640 Euro.
2010: Sondermodell BMW F 800 GS "30 Years GS" mit Sonderlackierung und Dreifarb-Dekor, Handprotektoren, Motorschutz aus Aluminiumblech, getöntem Windschild und weißen Blinkern. Preis: 10.350 Euro.
2011: Sondermodell BMW F 800 GS "Triple Black" mit Sonderlackierung und drei verschiedenen Schwarztönen, Rahmen sowie Schwinge metallic lackiert, schwarz beschichtete Gabel-Tauchrohre. Preis: 10.300 Euro. Außerdem Sondermodell "GS Trophy" mit Sonderlackierung Blau-Weiß und speziellem Dekor, Handprotektoren mit Aufsatzspoiler, Motorschutz aus Aluminiumblech, schwarzem Sitzbankbezug. Preis: 10.500 Euro.
2013: Größere Modellpflege: serienmäßig ABS, neue Verkleidungsteile, Armaturen und Blinker, erweitertes Info-Display (Kraftstoffstands- und Kühlwassertemperaturanzeige). Neue Sonderausstattung erhältlich, u. a. Safety-Paket mit Stabilitätskontrolle (ASC) und elektronischem Fahrwerk (ESA) für 495 Euro. Preis: ab 10.750 Euro.
2017: Anpassung an Euro 4-Norm. Preis: ab 11.100 Euro.
2018: Letztes Modelljahr bis zur Ablösung durch F 850 GS. Preis unverändert.
Bei diesem riesigen Gebrauchtangebot findet jeder Interessent eine passende Offerte in örtlicher Nähe. Doch bitte keine Illusionen: Schnäppchen sind bei der BMW F 800 GS Ausnahmen!
Beispiel-Anzeige: EZ 9/2016, 9.971 km für 8.790 Euro
Vom Vertragshändler gechecktes, tiefergelegtes Sondermodell "GS Trophy" mit wenigen Kilometern und nur einem Vorbesitzer – klasse Gegenwert!
Angebote ab 7.000 Euro (mittleres Preisniveau):
Beispielanzeige: 42.538 km, EZ 6/2012, schickes Sondermodell GS Trophy aus 1. Hand, mit Komfortsitzbank, Heizgriffen, LED-Blinker, Bordcomputer, Hauptständer, Windschild und Kofferträgern von Touratech, 1 Jahr Gewährleistung, 7.349 Euro (Händler aus Schleswig-Holstein).
Etwa doppelt so viele Privat- wie Händlerangebote. Hier lohnt es sich, die Angebote genau zu vergleichen (Zubehör-Dreingaben, Garantieleistungen), denn manche Preisvorstellungen sind übertrieben.
Angebote ab 9.000 Euro (hohes Preisniveau):
Beispielanzeige: 4.315 km, EZ 5/2017, Dynamik-Paket, Fahrmodi Pro, ESA-Fahrwerk, Heizgriffe, Bordcomputer, Komfortsitz, Hauptständer, Farbe Schwarzmetallic, ehemaliges Mietfahrzeug 9.400 Euro (Händler aus Sachsen-Anhalt).
In der preislichen Oberklasse finden sich auch und gerade bei Händlern kaum gefahrene fast neuwertige Gebrauchte um 10.000 Euro. Dagegen erscheinen Angebote deutlich über 11.000 Euro auch trotz Vollausstattung nur selten gerechtfertigt.
MOTORRAD: Können Sie mit der BMW F 800 GS eigentlich auch Boxer-Interessenten umstimmen?
Paul Werden: Durchaus! Bei längeren Beratungsgesprächen höre ich manchmal heraus, dass der Kunde auch Gelände fahren möchte und etwas mehr Abenteuer sucht. Dann mache ich auf die Reifendimensionen aufmerksam, die der BMW F 800 GS viele Optionen für echte Geländepneus offenlassen. Und allein schon durch das größere Vorderrad ist das Motorrad viel geländetauglicher als die große GS. Will der Kunde allerdings immer zu zweit und mit reichlich Gepäck in den Urlaub, brauche ich diese Vorteile der 800er natürlich nicht anzusprechen.
MOTORRAD: Und wer sind diejenigen, die gezielt nach der BMW F 800 GS fragen?
Paul Werden: Aufsteiger von den Einzylinder-GS-Vorgängern, die nach vielen zufriedenen Jahren eine neue Maschine suchen, oder Einsteiger in die GS-Welt, die den Kauf einer Boxer noch etwas aufschieben möchten. Interessant finde ich auch, dass die BMW F 800 GS als Mietmotorrad so gut ankommt. Gerade bei Anbietern im Ausland ist die Maschine auffällig oft im Programm und wird gut gebucht. Ich selbst habe auf Teneriffa und Mallorca davon Gebrauch gemacht und war erstaunt, wie gut es sich mit diesem Motorrad in jeder Situation leben lässt. Ich denke, dass einige Fahrer ähnlich begeistert zurückkommen und aus ihrem Urlaub gleich die Kauflust mit nach Hause nehmen. Die Leute stehen dann bei uns im Laden, um nach einer gebrauchten 800er zu fragen.
MOTORRAD: Welche ja nun von der 850er abgelöst wird. Purzeln da nicht die Preise?
Paul Werden: Komischerweise nicht. Das Interesse an der Nachfolgerin ist zwar geweckt, und so entsteht wohl ein Sog. Aber Käufer vergleichen nun auch die Neupreise etwa für eine voll ausgestattete 850er, während unsere jungen 800er-Gebrauchtofferten vor Ort in sichtbar gutem Zustand bereits um 9.000 Euro stehen. Bei sehr hohen Preisdifferenzen kommen einige dann doch ins Denken. Mit den Möglichkeiten einer Tieferlegung ab Werk stehen neuwertige Gebraucht-800er zudem in Konkurrenz zur straßentauglicheren F 750 GS.
MOTORRAD: Außer Tieferlegungen, was noch ist gefragt?
Paul Werden: Koffer und Navi – macht für Reisende ja auch Sinn. Und dann fragen viele auch nach Offroad-Ausrüstungsteilen wie Motorschutzplatten, Schutzbügeln, Zusatzscheinwerfern oder weiteren Gepäckmöglichkeiten. Wir haben es hier mit einem Motorrad zu tun, an das man nicht einfach etwas dranhängt, nur weil es gut aussieht. Die 800er-GS-Fahrer hier bei uns zumindest haben zu 99 Prozent echten Bedarf an diesen Teilen. Das ist keine Show!
Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile pro Zylinder, Trockensumpfschmierung, Einspritzung, geregelter Katalysator, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette. Bohrung x Hub: 82,0 x 75,6 mm Hubraum: 798 cm³ Nennleistung: 62,5 kW (85 PS) bei 7.500/min Max. Drehmoment: 83 Nm bei 5.750/min
Gitterrohrrahmen aus Stahl, Upsidedown-Gabel, Zweiarmschwinge aus Aluminium, Zentralfederbein, direkt angelenkt, verstellbare Federbasis und Zugstufendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, Scheibenbremse hinten, ABS. Alu-Gussräder: 2.15 x 21; 4.25 x 17 Reifen: 90/90-21; 150/70 R 17
Radstand 1.578 mm, Lenkkopfwinkel 64,0 Grad, Nachlauf 117 mm, Federweg vorn/hinten 230/215 mm, Sitzhöhe* 855–875 mm, Gewicht vollgetankt* 225 kg, Tankinhalt 16 Liter.
Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h Beschleunigung 0–100 km/h*: 4,0 sek Durchzug 60–100 km/h*: 4,4 sek Verbrauch*: 4,2 l/100 km (Landstraße)
Honda CRF 1000 L Africa Twin
Als Neuwert-Bike (erst seit 2016 auf dem Markt) bei ernsthaften Reise-Offroadern höchst populär. Gebraucht sehr gesucht! Zweizylinder-Reihenmotor, 95 PS, Gewicht 233 kg, 0–100 km/h 3,8 sek, Vmax 199 km/h, Verbrauch 4,3 Liter, ABS, ab 9.000 Euro*
Zum Dauertest 50.000 km: Africa Twin
Zum Vergleichstest: Africa Twin, KTM 1190 Adventure R, BMW F 800 GS, Triumph Tiger 800 XCA und Yamaha XT 660 Z Ténéré
Von 2006 bis 2012 im Programm und bis heute eine der geländesportlichsten Maschinen, die trotzdem für Reisen taugt. Zweizylinder-V-Motor, 98 PS, Gewicht 242 kg, 0–100 km/h 3,6 sek, Vmax 210 km/h, Verbrauch 6,1 Liter, ab 5.000 Euro*
Mit Drahtspeichen und großem Vorderrad bedient das XC-Modell Triple-Fans sowie die anglophile Abenteurer-Fraktion. Dreizylinder-Reihenmotor, 95 PS, Gewicht 225 kg, 0–100 km/h 4,0 sek, Vmax 210 km/h, Verbrauch 4,9 Liter, ab 5.500 Euro*
Zum Dauertest 50.000 km: Triumph Tiger 800 XC
Zum Vergleichstest: Africa Twin, KTM 1190 Adventure R, BMW F 800 GS, Triumph Tiger 800 XCA und Yamaha XT 660 Z Ténéré
Yamaha XT 660 Z Ténéré
Kann auf Asphalt nicht mithalten, tut sich abseits davon aber als gutmütiger, wendiger Einzylinder-Reiseesel hervor. Einzylinder-Motor, 48 PS, Gewicht 215 kg, 0–100 km/h 5,9 sek, Vmax 160 km/h, Verbrauch 4,2 Liter, ab 4.700 Euro*
Zum Fahrbericht: Yamaha XT 660 Z Ténéré
Zum Vergleichstest: Africa Twin, KTM 1190 Adventure R, BMW F 800 GS, Triumph Tiger 800 XCA und Yamaha XT 660 Z Ténéré
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